Diskussion »Der Antisemitismus der Anderen«

18. November 2025 , 18:30 - 20:30 Uhr

Ort: Berlin

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Die Psychoanalytikerin Prof. Dr. Ilka Quindeau hat mit Ihrer Studie »Psychoanalyse und Antisemitismus« das Konzept des autoritären Charakters und der These der Schuldabwehr einer eingehenden Kritik unterzogen. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Antisemitismus nicht das Problem spezifischer Charaktere ist, sondern als Potentialität in uns allen steckt und transgenerational weitergegeben wird. Die psychische Empfänglichkeit ist mehr oder weniger ausgeprägt und bleibt häufig latent. Sie bildet aber auch die Grundlage für die massiven Eruptionen, die von Zeit zu Zeit auftauchen.
Um Antisemitismus wirkungsvoll begegnen zu können, bleibt nur die kritische Selbstreflexion eigener Verwobenheiten und Affekte. Konzepte, die Antisemitismusprävention bei »den Anderen« verorten, lenken davon ab und dienen letztlich der eigenen Entlastung von der herausfordernden Aufgabe, die notwendigerweise von uns allen zu leisten wäre.
Prof. Dr. Ilka Quindeau wird zunächst in die zentralen Thesen ihres Buches einführen. Danach folgt eine Diskussionsrunde mit: Prof. Dr. Ilka Quindeau, Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai und Iven Saadi. Moderation: Jules Alkanaan. Es werden die Thesen und deren Konsequenzen für die politische und pädagogische Praxis angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten diskutiert. Abschließend wird das Publikum in die Diskussion einbezogen. (Quellle, Link zur Veranstaltung)

Dies ist eine Veranstaltung der Berliner Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit BildungsBausteine e.V.

Referent*in: Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (Co-Leitung des Forschungsbereichs, FH Potsdam)