Dreiteilige Workshopreihe »Antisemitismus professionell begegnen«
19. November 2025 , 9:00 - 11:00 Uhr
Ort: Rathaus Schöneberg
Termine:
Auftaktveranstaltung: 19.11, 09.00 – 11.00 Uhr
1. Workshop: 03.12, 09.00 – 12.00 Uhr
2. Workshop: 07.01, 09.00 – 12.00 Uhr
3. Workshop: 21.01, 09.00 – 12.00 Uhr
Ort: Rathaus Schöneberg
Anmeldung: Die Teilnehmendenzahl ist auf maximal 20 Personen begrenzt. Die Teilnahme an der Veranstaltung wird als reguläre Arbeitszeit angerechnet. Bitte melden Sie sich bei Interesse per E-Mail bei der Stabsstelle für personelle Vielfalt an: vielfalt_leben@ba-ts.berlin.de.
Anerkennung und Freistellung: Es handelt sich um eine vom Senat anerkannte Fortbildung. Mitarbeiter*innen des Bezirks werden freigestellt, um an der Fortbildungsreihe teilzunehmen. Die Teilnehmer*innen erhalten bei erfolgreichem Abschluss der Fortbildungsreihe ein Zertifikat.
Kosten: Die Teilnahme an der Workshopreihe ist kostenfrei.
Beschreibung der Fortbildungsmodule:
Auftaktveranstaltung (19.11.2025):
Gemeinsam wollen wir uns über Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus austauschen. Es wird auch Raum geben, eigene Erfahrungen und Fragen an das Thema einzubringen, persönliche Bezüge zu Antisemitismus zu reflektieren und individuelle Bedarfe zu eruieren. Ferner stellen wir den Aufbau und die Inhalte der Fortbildungsreihe ausführlich vor und besprechen dies gemeinsam.
1. Was ist Antisemitismus? (03.12.2025):
Über viele Jahre wurde Antisemitismus in Deutschland als ein historisches und überwundenes Kapitel der Geschichte betrachtet. Jedoch sind antisemitische Strukturen auch heute noch vorhanden und haben reale Auswirkungen. Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und prägt den Alltag von Jüdinnen_Juden. Im ersten Teil der Fortbildungsreihe ergründen wir gemeinsam, wie sich Antisemitismus aktuell ausdrückt und setzen uns mit dem Verständnis von Antisemitismus auseinander, um seine spezifischen Mechanismen und Wirkungsweisen wahrnehmen und deuten zu können. Dabei richten wir den Blick auch auf uns selbst und reflektieren eigene Bezüge zu und Erfahrungen mit Antisemitismus.
2. Israelbezogener Antisemitismus (07.01.2026):
Antisemitismus besteht weiterhin, auch seit 1945 als strukturelles Problem und bahnt sich immer wieder mithilfe neu angepasster und sozial breit akzeptierter Ausdrucksformen den Weg bis in die Mitte von Gesellschaft und manifestiert sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Auch der israelbezogene Antisemitismus blickt auf eine lange Geschichte zurück. Alte antisemitisch aufgeladene Vorstellungen über Jüdinnen_Juden formen ihn und äußern sich gewaltvoll. Unser zweiter Workshop lädt Teilnehmende dazu ein, sich mit Funktionen und Wirkungen dieser Dimension von Antisemitismus auseinanderzusetzen.
3. Wie gehe ich mit Antisemitismus professionell um? (21.01.2026):
Wie alle gesellschaftlichen Macht-, Gewalt- und Diskriminierungsverhältnisse spiegelt sich auch Antisemitismus in Institutionen unmittelbar wider und wirft die Frage eines Umgangs damit auf.
Die Auseinandersetzung mit Handlungsoptionen seitens der Mitarbeitenden ist in dieser Hinsicht von Bedeutung. Zugleich braucht es in Institutionen aber mehr als die individuelle Ebene um antisemitischen Strukturen zu begegnen. Die antisemitismuskritische Überprüfung von Routinen und Verfahrensweisen sowie die Entwicklung angemessener Beschwerdestrukturen bilden zentrale Bausteine für einen wirksamen Umgang mit Antisemitismus in Institutionen. Der Workshop nimmt diese Mehrdimensionalität in den Blick: Wie kann individuelle Kompetenz im Umgang mit Antisemitismus gestärkt werden? Welche grundlegenden Voraussetzungen müssen zudem auf institutioneller Ebene geschaffen werden? Und gibt es in der eigenen Institution ggf. bereits Verfahren und Instrumente, die um eine antisemitismuskritische Perspektive erweitert werden müssen?
Die Workshops werden vom Projekt »ACT gegen Gewalt« des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) in Kooperation mit OFEK Berlin, der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung, dem Fachbereich Personal/ Personalmanagement (Stabsstelle für personelle Vielfalt/ Diversity) des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg sowie dem Beauftragten gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus des Bezirks Tempelhof-Schöneberg umgesetzt. Ermöglicht wird die Workshopreihe durch die Förderung der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung.
Referent*innen: Beate Klammt, Lior Ahlvers und Gabi Valaczkay (KOAS)