Vorlesung »Antisemitismus im Kontext Schule – Deutungen und Umgangsweisen von (Religions-) Lehrer*innen und Herausforderungen für die Ausbildung« im Rahmen der Ringvorlesung »Jüdische und antisemitismuskritische Bildung in der Religionslehrkräfteausbildung – Befunde, Bedarfe, Perspektiven«
6. Januar 2025 , 18:00 - 19:30 Uhr
Ort: Universität Hamburg
Im Vortrag wurde zunächst in ein strukturelles Antisemitismusverständnis sowie in Traditionslinien des institutionellen Umgangs mit Antisemitismus in Deutschland eingeführt. Vor diesem Hintergrund wurden aktuelle empirische Befunde aus der Bundesländerstudienreihe zu Erfahrungen mit und Deutungen von Antisemitismus aus den Perspektiven von Lehrkräften und jüdischen Schüler*innen an ost- und westdeutschen Schulen vorgestellt. Der Religions- und Ethikunterricht wird von Lehrkräften als Ort der potenziellen Antisemitismusprävention thematisiert. Zugleich schildern jüdische Schüler*innen den Unterricht als ein Setting, in dem sie ungewollte Exponierung und übergriffige Adressierungen erleben. Der Vortrag endet mit Überlegungen dazu, was diese Befunde für die Ausbildung von (Religions-)Lehrkräften und eine lebensweltlich orientierte Unterrichtsgestaltung bedeuten könnten.
Die Ringvorlesung der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg war eine Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg. Sie fand im Rahmen einer Veranstaltungsreihe im Rahmen des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21) statt und wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
Referent*innen: Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (Co-Leitung des Forschungsbereiches am Kompetenzzentrum, Fachhochschule Potsdam)