Impulsvortrag von Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai, FH Potsdam. »Antisemitismus in institutionellen Kontexten vor und nach dem 7. Oktober« im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Von Antisemitismus und Rechtsextremismus über Leistungsideologie bis zur Kapitalismuskritik: Politische Bildung herausgefordert«
15. Januar 2025 , 16:00 - 18:00 Uhr
Ort: Berlin
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Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (FH Potsdam) gab mit ihrem Vortrag einen Impuls zur Diskussion um »Antisemitismus in institutionellen Kontexten vor und nach dem 7. Oktober« im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Von Antisemitismus und Rechtsextremismus über Leistungsideologie bis zur Kapitalismuskritik: Politische Bildung herausgefordert«.
Antisemitismus ist eine der ältesten Formen von gruppenbezogener Gewaltpraxis, die sich in unterschiedlichen historischen, gesellschaftlichen und institutionellen Kontexten fortlaufend aktualisiert. Als flexibles und identitätsstiftendes Feindbild wird das antisemitische Ressentiment insbesondere im Kontext gesellschaftlicher Krisen virulent und verbindet verschiedene Milieus und politische Spektren. Im aktuellen Diskurs überwiegt ein vorfallsbezogenes Verständnis von Antisemitismus. Dabei sind sowohl eine Fokussierung auf abgrenzbare, antisemitische Übergriffe zu beobachten als auch eine Externalisierung von Antisemitismus als Problem der je Anderen. Mit einem strukturellen Antisemitismusverständnis wird hingegen erkennbar, wie Antisemitismus Teil sozialer Praktiken und Routinen ist.
Im Vortrag wird vor dem Hintergrund aktueller Studien der Frage nachgegangen, wie sich Antisemitismus vor und nach dem 7. Oktober im Alltag von Institutionen wie Schulen und Hochschulen manifestiert und auf jüdische Communities in Deutschland auswirkt.
Dies war eine Veranstaltung des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin.
Referent*in: Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai (Co-Leitung des Forschungsbereiches am Kompetenzzentrum, Fachhochschule Potsdam)