Workshop »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur«, Fokus: Gefühlserbschaften

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung.

Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und stellt für Jüdinnen_Juden eine alltagsprägende Konstante dar. Die fortwährende ›Perspektivendivergenz‹ (vgl. Antisemitismusbericht 2018: 93) in der Wahrnehmung und Einordnung von Antisemitismus in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft trägt, zuweilen ungewollt, zur Aufrechterhaltung antisemitischer Strukturen bei. Antisemitismuserfahrungen werden wiederholt bagatellisiert, entideologisiert und umgedeutet, was einem wirksamen antisemitismuskritischen Handeln entgegensteht. Das Bildungsprogramm »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur« thematisiert Kontinuitäten, Brüche, Leerstellen, Funktionen und Wirkungen des Gegenwartsantisemitismus. Es sensibilisiert für ein erweitertes Verständnis von Antisemitismus als historisch angelegtes Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, ihre Beziehung zu Antisemitismus zu reflektieren und die Traditionslinien des gesellschaftlichen und pädagogischen Umgangs mit Antisemitismus nach 1945 in Verbindung zu bringen. Dabei stehen besonders transgenerative Weitergaben im Fokus. Das Programm fördert die (Weiter-)Entwicklung einer antisemitismuskritischen Haltung und Praxis. 

Der Workshop findet in Kooperation mit dem Projekt AKADAS (Akademie für Antisemitismusprävention) von Bildung in Widerspruch e.V.. AKADAS wird von der Alfred Landecker Foundation gefördert.  

Referent*in: Jana Scheuring (KOAS) 

Workshop »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur«

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung.  

Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und stellt auch in der medizinischen oder therapeutischen Praxis eine Konstante dar. Die fortwährende ›Perspektivendivergenz‹ (vgl. Antisemitismusbericht 2018: 93) in der Wahrnehmung und Einordnung von Antisemitismus in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft trägt, zuweilen ungewollt, zur Aufrechterhaltung antisemitischer Strukturen bei. Nach dem 7. Oktober zeigen sich diese Herausforderungen, Leerstellen und Bedarfe besonders deutlich und unterstreichen die Dringlichkeit einer antisemitismussensiblen Patient*innenversorgung. Der Workshop »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur« thematisiert Kontinuitäten, Funktionen und Wirkungen des Gegenwartsantisemitismus in Praxis und Gesellschaft. Die Veranstaltung sensibilisiert für ein erweitertes Verständnis von Antisemitismus als historisch angelegtes Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis und zeigt anhand von konkreten Beispielen Handlungsoptionen auf.   

Der Workshop ist eine Kooperation mit dem Projekts SUPPORT in Trägerschaft von mit OFEK e.V. und der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Referent*innen: Romina Wiegemann und Jana Scheuring (KOAS) 

Workshop »Antisemitismus in Kindertagesstätten«

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung.  

Antisemitismus in Kindertagesstätten ist eine vielschichtige Herausforderung, der noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Erfahrungen aus der Bildungsarbeit und der Beratung von betroffenen Familien weisen darauf hin, dass ein antisemitismus- und diskriminierungskritischer Blickwinkel auf die Einrichtungen frühkindlicher Bildung, der alle daran Beteiligten (Kita- und Trägerleitungen, Erzieher*innen, Eltern und Kinder) miteinschließt, dringend erforderlich ist. Antisemitismus zeigt sich in der Kita nicht nur in Form institutioneller Ein- und Ausschlusspraktiken, sondern tritt auch als bewusst und unbewusst wirkendes Gewaltverhältnis zu Tage. In der Identitätsentwicklung jüdischer Kinder spielen diese frühen Lebensjahre, in denen sie sich erstmalig Fragen nach Repräsentation, Differenz, Zugehörigkeit und Sicherheit stellen, eine entscheidende Rolle. Das Angebot bietet Fach- und Führungskräften aus Kindertageseinrichtungen die Gelegenheit einer antisemitismuskritischen Reflexion der bisherigen Arbeitsformen, mit dem Ziel, die pädagogischen und institutionellen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln und Perspektiven der von Antisemitismus betroffenen Kinder und Familien in den Mittelpunkt zu stellen. 

Der Workshop findet in Kooperation mit dem Drei-Religionen-Kita-Haus und der BEST-Sabel Berufsakademie statt. 

Referent*in: Lea Güse (KOAS)

Workshop »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur«, im Fokus: Gefühlserbschaften

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung.

Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und stellt für Jüdinnen_Juden eine alltagsprägende Konstante dar. Die fortwährende ›Perspektivendivergenz‹ (vgl. Antisemitismusbericht 2018: 93) in der Wahrnehmung und Einordnung von Antisemitismus in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft trägt, zuweilen ungewollt, zur Aufrechterhaltung antisemitischer Strukturen bei. Antisemitismuserfahrungen werden wiederholt bagatellisiert, entideologisiert und umgedeutet, was einem wirksamen antisemitismuskritischen Handeln entgegensteht. Das Bildungsprogramm »Antisemitismus als Erfahrung und Struktur« thematisiert Kontinuitäten, Brüche, Leerstellen, Funktionen und Wirkungen des Gegenwartsantisemitismus. Es sensibilisiert für ein erweitertes Verständnis von Antisemitismus als historisch angelegtes Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, ihre Beziehung zu Antisemitismus zu reflektieren und die Traditionslinien des gesellschaftlichen und pädagogischen Umgangs mit Antisemitismus nach 1945 in Verbindung zu bringen. Dabei stehen besonders transgenerative Weitergaben im Fokus. Das Programm fördert die (Weiter-)Entwicklung einer antisemitismuskritischen Haltung und Praxis. 

Der Workshop findet in Kooperation mit dem Projekt AKADAS (Akademie für Antisemitismusprävention) von Bildung in Widerspruch e.V.. AKADAS wird von der Alfred Landecker Foundation gefördert. 

Referent*in: Jana Scheuring (KOAS) 

Fortbildungsreihe »Antisemitismus professionell begegnen«

Termine 

Auftaktveranstaltung: Dienstag, 11. November, 15.00 – 17.00 Uhr    
1. Fortbildungsmodul: Dienstag, 02. Dezember, 15.00 – 18.00 Uhr      
2. Fortbildungsmodul: Dienstag, 20. Januar, 15.00 – 18.00 Uhr       
3. Fortbildungsmodul: Dienstag, 17. Februar, 15.00 – 18.00 Uhr       
4. Fortbildungsmodul: Dienstag, 17. März, 15.00 – 18.00 Uhr  
5. Fortbildungsmodul: Dienstag, 14. April, 15.00 – 18.00 Uhr 

Ort: Rathaus Lichtenberg. Der genaue Ort der Workshops wird nach Bestätigung der Anmeldung bekannt gegeben.   

Anmeldung: Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Eine regelmäßige Teilnahme an den Workshops ist aufgrund des aufeinander aufbauenden Charakters der Reihe wichtig. Anmeldung per E-Mail an Lior Ahlvers (KOAS: „ACT gegen Gewalt“): ahlvers@koas-bildungundforschung.de

Zielgruppe: (Insbesondere) Fachkräfte aus der Verwaltung im Bezirk Lichtenberg. Sollten nicht alle Plätze belegt werden, öffnen wir die Anmeldung auch gerne für alle Interessierten außerhalb der Verwaltung – vor allem pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen.

Anerkennung und Freistellung: Es handelt sich um eine vom Senat anerkannte Fortbildung. Mitarbeitende des Bezirks werden freigestellt, um an der Fortbildungsreihe teilzunehmen. Die Teilnehmenden erhalten bei erfolgreichem Abschluss der Fortbildungsreihe ein Zertifikat.  
Kosten: Die Teilnahme an der Fortbildungsreihe ist kostenfrei. 

„Erkennen Sie Antisemitismus?“, „Nehmen Sie antisemitische Strukturen in Ihrem (Arbeits-)Alltag wahr?“ „Welche Möglichkeiten haben Sie als Verwaltungskraft oder Multiplikator*in, mit Antisemitismus in Ihrem beruflichen Alltag umzugehen?”   

Die Fortbildungsreihe „Antisemitismus professionell begegnen“ thematisiert gegenwärtigen Antisemitismus und sensibilisiert für ein Verständnis von Antisemitismus als Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, ihre Beziehung zu Antisemitismus zu reflektieren und mit den Traditionslinien des gesellschaftlichen Umgangs mit Antisemitismus nach 1945 in Verbindung zu bringen. Die Fortbildungsreihe bietet Unterstützung beim Einüben eines professionellen Umgangs mit Antisemitismus.  

Das Ziel der Fortbildungsreihe ist die Stärkung der Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungskompetenz im Umgang mit Antisemitismus im eigenen (Berufs-)Alltag. Die fünf Module finden immer dienstags von 15.00 – 18.00 Uhr statt und bauen aufeinander auf.   

Beschreibung der Fortbildungsmodule:     

Auftaktveranstaltung: (11.11.2025 15:00-17:00h):  

Gemeinsam wollen wir uns über Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus austauschen. Es wird auch Raum geben, eigene Erfahrungen und Fragen an das Thema einzubringen, persönliche Bezüge zu Antisemitismus zu reflektieren und individuelle Bedarfe zu eruieren. Ferner stellen wir den Aufbau und die Inhalte der Fortbildungsreihe ausführlich vor und besprechen dies gemeinsam.   

1. Was ist Antisemitismus? (02.12.2025):      

Über viele Jahre wurde Antisemitismus in Deutschland als ein historisches und überwundenes Kapitel der Geschichte betrachtet. Jedoch sind antisemitische Strukturen auch heute noch vorhanden und haben reale Auswirkungen. Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und prägt den Alltag von Jüdinnen_Juden. Im ersten Teil der Fortbildungsreihe ergründen wir gemeinsam, wie sich Antisemitismus aktuell ausdrückt und setzen uns mit dem Verständnis von Antisemitismus auseinander, um seine spezifischen Mechanismen und Wirkungsweisen wahrnehmen und deuten zu können. Dabei richten wir den Blick auch auf uns selbst und reflektieren eigene Bezüge zu und Erfahrungen mit Antisemitismus.   

2. Antisemitismus und Rassismus: Gemeinsamkeiten und Spezifika (20.01.2026):      

Antisemitismus und Rassismus sind historisch gewachsene, gesellschaftliche Macht- und Gewaltverhältnisse. Die Geschichte und Mechanismen der beiden Strukturen weisen viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Antisemitismus und Rassismus sind zwei Gewaltverhältnisse, die sich täglich in Übergriffen und Diskriminierung niederbrechen. Trotz ihrer historischen Verschränkung lohnt sich der Blick auf die jeweils spezifischen Funktionen und Wirkweisen, die sowohl Antisemitismus als auch Rassismus bedingen und aufrechterhalten. Andernfalls geht mit der Unterordnung von Antisemitismus als eine Form von Rassismus die Gefahr einher, die Struktur des Antisemitismus und die aus ihr hervorgehenden Konstruktionen und Vorstellungen nicht angemessen zu erfassen. Dieser Teil der Fortbildungsreihe bietet Raum für Diskussion und Einordnung und setzt sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Strukturen auseinander.       

3. Israelbezogener Antisemitismus (17.02.2026)   

Antisemitismus besteht weiterhin, auch seit 1945, als strukturelles Problem und bahnt sich immer wieder mithilfe neu angepasster und sozial breit akzeptierter Ausdrucksformen den Weg bis in die Mitte der Gesellschaft und manifestiert sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Auch der israelbezogene Antisemitismus blickt auf eine lange Geschichte zurück. Alte antisemitisch aufgeladene Vorstellungen über Jüdinnen_Juden formen ihn, prägen den Blick auf den jüdischen Staat dabei in erheblicher Weise und äußern sich gewaltvoll. Unser dritter Workshop lädt Teilnehmende dazu ein, sich mit Funktionen und Wirkungen dieser Dimension von Antisemitismus auseinanderzusetzen und eigene Bezüge auszuloten.     

4. Wie reagiere ich in antisemitischen Situationen? (17.03.2026)  
Durchgeführt von OFEK Berlin     

Bei antisemitischen Manifestationen ergibt sich der Umgang mit ihnen nicht von selbst. Auch die Auswirkungen von Antisemitismus auf betroffene Personen führen häufig zu Verunsicherung bei Beteiligten hinsichtlich eines möglichen Handelns. Wie kann ich in antisemitischen Situationen Betroffene in ihren Bedürfnissen und Anliegen unterstützen? Wie kann ich Verbündete*r sein, wie kann ich Solidarität zum Ausdruck bringen? Welche Parameter gilt es hierbei zu beachten und zu berücksichtigen?  Um einen sensiblen und professionellen Umgang mit Antisemitismus zu erlangen, wird sich in diesem Teil der Fortbildungsreihe mit Handlungsoptionen zum Umgang mit Antisemitismus beschäftigt. Dieser Teil der Fortbildungsreihe wird von OFEK Berlin, der Fachberatungsstelle für Betroffene antisemitischer Gewalt durchgeführt.  

5. Wie handle ich gegen Antisemitismus am Arbeitsplatz? (14.04.2026)      

Wie alle gesellschaftlichen Macht-, Gewalt- und Diskriminierungsverhältnisse spiegelt sich auch Antisemitismus in Institutionen unmittelbar wider. Antisemitismus ist nicht bloß eine Einstellung, sondern Teil der Struktur. Vorfälle in Institutionen sind ein Symptom für die gesellschaftliche Relevanz und Beständigkeit des Antisemitismus auch jenseits konkreter Einrichtungen. Nicht selten kommt es dazu, dass Jüdinnen_Juden aufgrund eines problematischen Umgangs mit Antisemitismus die Schule oder den eigenen Arbeitsplatz verlassen müssen. Um einen professionellen und kritischen Umgang mit Antisemitismus in der eigenen Institution zu erlangen, befassen wir uns in diesem Teil der Fortbildungsreihe mit Handlungsoptionen zur Prävention von und Intervention bei Antisemitismus. Als Fortführung des Themas des vierten Teils werden wir uns in Teil fünf den Handlungsmöglichkeiten und -strategien in Bezug auf Antisemitismus auf individueller und institutioneller Ebene widmen.    

Die Fortbildungsreihe wird vom Bildungsprojekt „ACT gegen Gewalt“ des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) in Kooperation mit OFEK Berlin, der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung sowie dem Antisemitismusbeauftragten des Bezirks Lichtenberg umgesetzt. Ermöglicht wird die Fortbildungsreihe durch die Förderung der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung.   

Referent*innen: Berater*innen von OFEK BERLIN und Beate Klammt, Lior Ahlvers und Gabi Valaczkay (KOAS)  

Fortbildung »Zum Umgang mit aktuellem Antisemitismus in der polizeilichen Arbeit«

Datum: 29.10.2025, 09:00 – 15:00 Uhr   

Ort: Gotha (Präsenz) 

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung. Eine Anmeldung ist nicht möglich. 

Lange gab es die weit verbreitete Annahme, dass Antisemitismus überwunden sei und somit als ein Phänomen der Vergangenheit betrachtet werden kann. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Erfahrungen der Betroffenen in der Öffentlichkeit lange Zeit wenig Beachtung fanden. Gleichzeitig waren antisemitische Positionen in der deutschen Gesellschaft über Jahrzehnte weit verbreitet. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist Antisemitismus gewaltförmiger und wahrnehmbarer geworden, insbesondere durch den Anstieg antisemitischer Vorfälle und Straftaten. Angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle ist es für die Polizei von großer Bedeutung sich aktiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.  
Zentrales Anliegen der Fortbildung ist es, für die polizeiliche Arbeit ein fundiertes Wissen über aktuelle Ausdrucksformen antisemitischer Strukturen und Vorfälle bereitzustellen und einen betroffenensensiblen Umgang einzuüben. Das Fortbildungsformat bietet die Möglichkeit, dieses Wissen zu erlangen und zu festigen sowie konkrete Bezüge zur polizeilichen Praxis herzustellen und an Fallbeispielen zu erproben. 

Die Fortbildung des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) findet in Kooperation mit der Landespolizeiinspektion Gotha statt. 

Referent*innen: Alexander Wagner und Henning Gutfleisch (KOAS) 

Fortbildung »Zum Umgang mit aktuellem Antisemitismus in der polizeilichen Arbeit«

Datum: 28.10.2025, 09:00 – 15:00 Uhr   

Ort: Nordhausen (Präsenz) 

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung. Eine Anmeldung ist nicht möglich. 

Lange gab es die weit verbreitete Annahme, dass Antisemitismus überwunden sei und somit als ein Phänomen der Vergangenheit betrachtet werden kann. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Erfahrungen der Betroffenen in der Öffentlichkeit lange Zeit wenig Beachtung fanden. Gleichzeitig waren antisemitische Positionen in der deutschen Gesellschaft über Jahrzehnte weit verbreitet. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist Antisemitismus gewaltförmiger und wahrnehmbarer geworden, insbesondere durch den Anstieg antisemitischer Vorfälle und Straftaten. Angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle ist es für die Polizei von großer Bedeutung sich aktiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.  
Zentrales Anliegen der Fortbildung ist es, für die polizeiliche Arbeit ein fundiertes Wissen über aktuelle Ausdrucksformen antisemitischer Strukturen und Vorfälle bereitzustellen und einen betroffenensensiblen Umgang einzuüben. Das Fortbildungsformat bietet die Möglichkeit, dieses Wissen zu erlangen und zu festigen sowie konkrete Bezüge zur polizeilichen Praxis herzustellen und an Fallbeispielen zu erproben. 

Die Fortbildung des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) findet in Kooperation mit der Landespolizeiinspektion Erfurt statt. 

Referent*innen: Henning Gutfleisch und Alexander Wagner (KOAS) 

Blockseminar »Diversitätsorientierung in Schule, Kita, Jugend- und Sozialarbeit«

Termine:
I. Block: 24.10.2025/25.10.2025
II. Block: 21.11.2025/22.11.2025 
III. Block: 12.12.2025/13.12.2025 
IV. Block: 16.01.2026/17.01.2026 
V. Block: 13.02.2026/14.02.2026 

Ort: Friedrich-Schiller-Universität Jena 

Anmeldung: Das Angebot richtet sich an Studierende der Erziehungswissenschaften, sowie Studierende mit Lehramtsoption. Die Anmeldung erfolgt über Friedolin, die Seminarverwaltung der FSU.   

Diskriminierungsverhältnisse (wie Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, …) sind strukturell und institutionell tief in der Gesellschaft verankerte Gewaltmechanismen. Um ihnen entgegenwirken zu können ist es von zentraler Bedeutung diese Realität anzuerkennen. Nicht selten steht die Wahrnehmung und Deutung diskriminierender Handlungen und Ereignisse seitens Betroffener in starkem Kontrast zu derjenigen von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft, wobei den Betroffenen ihre Erfahrung und Einordnung abgesprochen wird. Dies führt zu sekundärer Diskriminierung Betroffener und zur Aufrechterhaltung ebenjener Diskriminierungsverhältnisse.

Deshalb ist es unabdingbar, dass Pädagog*innen sowie Jugend- und Sozialarbeiter*innen lernen in der Praxis mit Diskriminierung umzugehen und dabei eine diversitätssensible Haltung einzunehmen. In diesem Kontext spielen auch Themen wie Integration und Inklusion im Sinne einer Teilhabekultur eine zentrale Rolle.  

Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich intensiv und umfassend mit den genannten Themenfeldern auseinanderzusetzen und zielt auf die Entwicklung und Einübung diskriminierungskritischer Haltungen sowie praxisrelevanter Kompetenzen im Umgang mit Diversität in der Schule, anderen pädagogischen Einrichtungen sowie der Jugend- und Sozialarbeit. Die daraus resultierenden Fragen, Anliegen und Bedarfslagen der Teilnehmenden stehen dabei im Mittelpunkt.   

DIE SEMINARMODULE   

  • leiten individuelle Reflexionsprozesse an,   
  • bieten Raum für Austausch und Praxisanalyse,    
  • geben Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Praxis zu Diskriminierungskritik und diversitätsorientierter Bildung und Erziehung   
  • befähigen zum kritischen Umgang mit gesellschaftlichen Ungleichwertigkeitsstrukturen, insbesondere zum Erkennen aktueller Formen von Rassismus und Antisemitismus   
  • geben Orientierung bei aktuellen Diskursen,   
  • begleiten bei der Entwicklung von tragfähigen Handlungskonzepten und Antidiskriminierungsstrategien für die pädagogische und erzieherische Praxis.   

Die Veranstaltung versteht sich nicht als Empowerment-Angebot für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen.   

CURRICULUM   

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung der einzelnen Module ist bedarfsorientiert und gruppenbezogen. Der thematische Fokus bleibt erhalten, aber die Seminarleitung hält sich und den Teilnehmenden die Möglichkeit offen, dringenden Praxisfragen und Anliegen zu folgen und sie ins Curriculum zu integrieren.    

  1. Modul: Was ist Diversität? Dimensionen von Diversität   
  2. Modul: Was ist Diskriminierung? Mechanismen, Funktionen, Umgangsstrategien   
  3. Modul: Ungleichheitsverhältnisse sowie gruppenbezogene Abwertung, u.a. diskriminierende Sprache   
  4. Modul: Hass- und Strukturphänomene am Beispiel von aktuellem Antisemitismus   
  5. Modul: Leitfaden für Diversitätsorientierung im schulischen Kontext, Prävention und Intervention   

ANSATZ    

Das Seminar basiert auf zwei einschlägigen Ansätzen. Der projekteigene Dialogische Reflexionsansatz (Chernivsky, Perspektivwechsel 2014) sowie der Anti-Bias-Ansatz (Derman-Sparks 1980) stellen hierfür die inhaltliche und methodische Grundlage dar. Die dialogische Ausrichtung der Fortbildungsmodule macht diese zu einem innovativen und wirkungsvollen Analyse- und Handlungskonzept. Überlegungen zu spezifischer Prävention sowie reaktive Interventionsverfahren und Krisenmanagement nach Vorfällen sind ebenfalls Teil des Programms. Gruppendynamische Interaktionsformen im Seminarraum haben einen hohen Stellenwert und beinhalten zum Teil Elemente der Beratung und Supervision entlang der Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Im Seminar kommen u.a. folgende Methoden zum Einsatz: Gruppenarbeit, Aufstellungen, Thesendiskussionen, kollegiale Fallberatung, systemische Praxisanalyse(n).   

Folgende Module sind Gegenstand des Blockseminars: 

1. Modul: 18.10.2024 und 19.10.2024 
– Was ist Diversität? Dimensionen von Diversität 
 
2. Modul: 29.11.2024 und 30.11.2024 
– Was ist Diskriminierung? Mechanismen, Funktionen, Umgangsstrategien 
 
3. Modul: 13.12.2024 und 14.12.2024 
– Ungleichheitsverhältnisse sowie gruppenbezogene Abwertung, u.a. diskriminierende Sprache 
 
4. Modul: 10.01.2025 und 11.01.2025 
– Hass- und Strukturphänomene am Beispiel von aktuellem Antisemitismus 
 
5. Modul: 14.02.2025 und 15.02.2025 
– Leitfaden für Diversitätsorientierung im schulischen Kontext, Prävention und Intervention  

Die Seminarreihe ist eine Kooperation der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Projekt »Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen« des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS). 

Referent*innen: Beate Klammt und Judith Steinkühler (Kompetenzzentrum) 

Workshop »Zum Umgang mit aktuellem Antisemitismus in der polizeilichen Arbeit«

Datum: 20.10.2025, 09:00 – 15:00 Uhr   

Ort: Erfurt (Präsenz) 

Anmeldung: Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung. Eine Anmeldung ist nicht möglich. 

Lange gab es die weit verbreitete Annahme, dass Antisemitismus überwunden sei und somit als ein Phänomen der Vergangenheit betrachtet werden kann. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Erfahrungen der Betroffenen in der Öffentlichkeit lange Zeit wenig Beachtung fanden. Gleichzeitig waren antisemitische Positionen in der deutschen Gesellschaft über Jahrzehnte weit verbreitet. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist Antisemitismus gewaltförmiger und wahrnehmbarer geworden, insbesondere durch den Anstieg antisemitischer Vorfälle und Straftaten. Angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle ist es für die Polizei von großer Bedeutung sich aktiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen.  
Zentrales Anliegen der Fortbildung ist es, für die polizeiliche Arbeit ein fundiertes Wissen über aktuelle Ausdrucksformen antisemitischer Strukturen und Vorfälle bereitzustellen und einen betroffenensensiblen Umgang einzuüben. Das Fortbildungsformat bietet die Möglichkeit, dieses Wissen zu erlangen und zu festigen sowie konkrete Bezüge zur polizeilichen Praxis herzustellen und an Fallbeispielen zu erproben. 

Die Fortbildung des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) findet in Kooperation mit der Landespolizeiinspektion Erfurt statt. 

Referent*innen: Judith Steinkühler und Alexander Wagner (KOAS) 

Fünfteilige offene Workshopreihe »Antisemitismus professionell begegnen«

Termine:  

  1. Workshop: 25.11, 09.00 – 12.00 Uhr     
  2. Workshop: 27.01, 09.00 – 12.00 Uhr      
  3. Workshop: 24.02, 09.00 – 12.00 Uhr      
  4. Workshop: 24.03, 09.00 – 12.00 Uhr 
  5. Workshop: 21.04, 09.00 – 12.00 Uhr.     

Ort: Rathaus Pankow. Der genaue Ort der Workshops wird nach Bestätigung der Anmeldung bekannt gegeben.  

Anmeldung: Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Eine regelmäßige Teilnahme an den Workshops ist aufgrund des aufeinander aufbauenden Charakters der Reihe wichtig. Eine Anmeldung ist über die Antisemitismus- und Antidiskriminierungsbeauftragte des Bezirksamtes Pankow von Berlin, Frau Monika Flores möglich: monika.flores@ba-pankow.berlin.de

Zielgruppe: (Insbesondere) Fachkräfte aus der Verwaltung im Bezirk Pankow. Sollten nicht alle Plätze belegt werden, öffnen wir die Anmeldung auch gerne für alle Interessierten außerhalb der Verwaltung – vor allem pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen.  

Kosten: Die Teilnahme an der Workshopreihe ist kostenfrei.  

Anerkennung und Freistellung: Es handelt sich um eine vom Senat anerkannte Fortbildung. Mitarbeitende des Bezirks werden freigestellt, um an der Fortbildungsreihe teilzunehmen. Die Teilnehmenden erhalten bei erfolgreichem Abschluss der Fortbildungsreihe ein Zertifikat.    

Beschreibung der Fortbildungsmodule:    

1. Was ist Antisemitismus? (25.11.2025):     

Über viele Jahre wurde Antisemitismus in Deutschland als ein historisches und überwundenes Kapitel der Geschichte betrachtet. Jedoch sind antisemitische Strukturen auch heute noch vorhanden und haben reale Auswirkungen. Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen und prägt den Alltag von Jüdinnen_Juden. Im ersten Teil der Fortbildungsreihe ergründen wir gemeinsam, wie sich Antisemitismus aktuell ausdrückt und setzen uns mit dem Verständnis von Antisemitismus auseinander, um seine spezifischen Mechanismen und Wirkungsweisen wahrnehmen und deuten zu können. Dabei richten wir den Blick auch auf uns selbst und reflektieren eigene Bezüge zu und Erfahrungen mit Antisemitismus.  

2. Antisemitismus und Rassismus: Gemeinsamkeiten und Spezifika (27.01.2026):     

Antisemitismus und Rassismus sind historisch gewachsene, gesellschaftliche Macht- und Gewaltverhältnisse. Die Geschichte und Mechanismen der beiden Strukturen weisen viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Antisemitismus und Rassismus sind zwei Gewaltverhältnisse, die sich täglich in Übergriffen und Diskriminierung niederbrechen. Trotz ihrer historischen Verschränkung lohnt sich der Blick auf die jeweils spezifischen Funktionen und Wirkweisen, die sowohl Antisemitismus als auch Rassismus bedingen und aufrechterhalten. Andernfalls geht mit der Unterordnung von Antisemitismus als eine Form von Rassismus die Gefahr einher, die Struktur des Antisemitismus und die aus ihr hervorgehenden Konstruktionen und Vorstellungen nicht angemessen zu erfassen. Dieser Teil der Fortbildungsreihe bietet Raum für Diskussion und Einordnung und setzt sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Strukturen auseinander.       

3. Israelbezogener Antisemitismus (24.02.2026)  

Antisemitismus besteht weiterhin, auch seit 1945, als strukturelles Problem und bahnt sich immer wieder mithilfe neu angepasster und sozial breit akzeptierter Ausdrucksformen den Weg bis in die Mitte der Gesellschaft und manifestiert sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Auch der israelbezogene Antisemitismus blickt auf eine lange Geschichte zurück. Alte antisemitisch aufgeladene Vorstellungen über Jüdinnen_Juden formen ihn, prägen den Blick auf den jüdischen Staat dabei in erheblicher Weise und äußern sich gewaltvoll. Unser dritter Workshop lädt Teilnehmende dazu ein, sich mit Funktionen und Wirkungen dieser Dimension von Antisemitismus auseinanderzusetzen und eigene Bezüge auszuloten.  

4. Wie reagiere ich in antisemitischen Situationen? (24.03.2026): Durchgeführt von OFEK Berlin   

Bei antisemitischen Manifestationen ergibt sich der Umgang mit ihnen nicht von selbst. Auch die Auswirkungen von Antisemitismus auf betroffene Personen führen häufig zu Verunsicherung bei Beteiligten hinsichtlich eines möglichen Handelns. Wie kann ich in antisemitischen Situationen Betroffene in ihren Bedürfnissen und Anliegen unterstützen? Wie kann ich Verbündete*r sein, wie kann ich Solidarität zum Ausdruck bringen? Welche Parameter gilt es hierbei zu beachten und zu berücksichtigen?  Um einen sensiblen und professionellen Umgang mit Antisemitismus zu erlangen, wird sich in diesem Teil der Fortbildungsreihe mit Handlungsoptionen zum Umgang mit Antisemitismus beschäftigt. Dieser Teil der Fortbildungsreihe wird von OFEK Berlin, der Fachberatungsstelle für Betroffene antisemitischer Gewalt durchgeführt.  

5. Wie handle ich gegen Antisemitismus am Arbeitsplatz? (21.04.2026):     

Wie alle gesellschaftlichen Macht-, Gewalt- und Diskriminierungsverhältnisse spiegelt sich auch Antisemitismus in Institutionen unmittelbar wider und wirft die Frage eines Umgangs damit auf. Die Auseinandersetzung mit Handlungsoptionen seitens der Mitarbeitenden ist in dieser Hinsicht von Bedeutung. Zugleich braucht es in Institutionen aber mehr als die individuelle Ebene um antisemitischen Strukturen zu begegnen. Die antisemitismuskritische Überprüfung von Routinen und Verfahrensweisen sowie die Entwicklung angemessener Beschwerdestrukturen bilden zentrale Bausteine für einen wirksamen Umgang mit Antisemitismus in Institutionen. Welche grundlegenden Voraussetzungen müssen auf institutioneller Ebene geschaffen werden? Und gibt es in der eigenen Institution ggf. bereits Verfahren und Instrumente, die um eine antisemitismuskritische Perspektive erweitert werden müssen?  

Die Workshops werden vom Projekt »ACT gegen Gewalt« des Kompetenzzentrums antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) in Kooperation mit OFEK Berlin, der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung sowie dem Antisemitismus- und Antisemitismusbeauftragten des Bezirks Pankow umgesetzt. Ermöglicht wird die Workshopreihe durch die Förderung der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung.   

Referent*innen: Beate Klammt, Lior Ahlvers und Gabi Valaczkay (KOAS)